5 Tipps zu Ihrem Erfolg in Norwegen

Verschiedene Geschäftskulturen können schnell zu einer Herausforderung werden. Wer erfolgreich in Norwegen sein möchte, muss sich der Unterschiede bewusst sein, um die richtigen Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit zu schaffen. Wir verraten Ihnen fünf Unterschiede, die Sie bei Geschäften im norwegischen Markt beachten sollten.

Hierarchien

Die Hierarchiestrukturen in norwegischen Unternehmen markieren den vielleicht größten Unterschied zwischen der deutschen und der norwegischen Geschäftskultur. In Norwegen sind die Hierarchien in Unternehmen flach. Hinzu kommt, dass im norwegischen Geschäftsalltag keine Höflichkeitsformen verwendet werden – auch der Chef wird geduzt. Auf die Verwendung akademischer Titel wird wenig Wert gelegt, diese finden kaum Gebrauch.

Entscheidungsfindung

Entscheidungsprozesse können sich auf norwegischer Seite hin und wieder etwas langwierig gestalten. Durch die flachen Hierarchien werden Entscheidungen normalerweise in der Gruppe getroffen. Das Management ist um Konsens bemüht, und auch wenn es die finale Entscheidung fällt, werden Meinungen, Anmerkungen und eventuelle Bedenken von Mitarbeitern in den Entscheidungsprozess einbezogen.

Wichtig sind Geduld und eine realistische Erwartungshaltung – das erste Treffen gilt meist dem Kennenlernen. Sie sollten sich allerdings auch nicht scheuen, zeitnah an ein Meeting anzuknüpfen, um sich nach der Einschätzung des potenziellen Partners zu erkundigen und eventuelle Nachfragen zu beantworten. Das Drängen auf Entscheidungen wird jedoch als negativ empfunden.

Arbeitszeiten

Der durchschnittliche deutsche Arbeitnehmer hat für gewöhnliche eine 40-Stunden-Woche. Arbeitnehmer in Norwegen liegen mit 37,5 Stunden pro Arbeitswoche nur knapp darunter. Trotzdem kann es sich schwierig gestalten, einen Geschäftskontakt am späten Nachmittag zu erreichen oder ein Meeting mit diesem zu vereinbaren. Gleitzeitarbeitsmodelle sind in Norwegen sehr verbreitet. Außerhalb der Kernarbeitszeit (9:00-15:00 Uhr) lassen sich die Wochenstunden flexibel einteilen. Deswegen ist es nicht ungewöhnlich, dass eine Antwort von norwegischen Partnern gelegentlich auf sich warten lassen kann.

Kommunikation

Norweger kommunizieren offen und ehrlich, was bedeutet, dass bei Verhandlungen die tatsächlichen Verhältnisse offengelegt werden. Jedoch sollte man bei positiven Prognosen von norwegischer Seite nicht zu schnell euphorisch werden. Norweger sind optimistisch und eher bereit, geschäftliche Risken einzugehen. Zudem gehen sie geschäftliche Themen mit einer gewissen Lässigkeit an. Daher kann es vorkommen, dass diese Aussagen eine geringere Gültigkeit haben.

Sie werden selten ein klares ja oder nein zu hören bekommen. Deshalb ist es wichtig, auf Informationen zwischen den Zeilen zu achten. Bei Aussagen wie „Das könnte schwierig werden“ sollten Sie sich eher keine allzu großen Hoffnungen machen.

Dresscode

Im Büroalltag sind Norweger meist legerer gekleidet, bei Meetings erscheint man eher selten im Anzug oder im Kostüm. Fällt die Wahl für ein Meeting doch auf den Anzug, dann ohne Krawatte. Sie sind auf der sicheren Seite, wenn Sie sich bei Meetings am Dresscode „Business Casual“ orientieren. Feinere Kleidung ist meistens Abendveranstaltungen und Events vorbehalten.

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Sophia Bohn

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Autorin: Julia Fellinger