Norwegische Handelszahlen: Deutschland zweitgrößter Partner

ACHTUNG: Einen aktuelleren Artikel zum gesamten Jahr 2024 finden Sie hier.

Die Handelszahlen für das erste Halbjahr 2024 zeigen: Deutschland ist Norwegens zweitgrößter Handelspartner, gemessen am finanziellen Handelsvolumen. Die Bundesrepublik kauft in Norwegen nach wie vor viel Gas, während das skandinavische Land auf deutsche Fahrzeuge und Maschinen setzt.

Das norwegische statistische Amt (SSB) hat die Handelszahlen von Januar bis Juni 2024 veröffentlicht. Sie weisen Deutschland als zweitgrößten Handelspartner des skandinavischen Landes aus. Mit einem Handelsvolumen von 184 Milliarden NOK (15,7 Mrd. EUR), liegt Deutschland knapp hinter Großbritannien, (188 Mrd. NOK/16 Mrd. EUR).

Im ersten Halbjahr 2024 hat Norwegen Waren im Wert von rund 879 Mrd. NOK (75 Mrd. EUR) ins Ausland exportiert. Fast 15 Prozent davon gingen nach Deutschland: Für rund 130 Mrd. NOK (11 Mrd. EUR) exportierte Norwegen in diesem Zeitraum in die Bundesrepublik. Nur nach Großbritannien gingen mit rund 165 Mrd. NOK (14 Mrd. EUR) Waren für mehr Geld. Auf dem dritten Platz in Norwegens bisheriger Exportstatistik dieses Jahr stehen die Niederlande mit rund 96 Mrd. NOK (8,2 Mrd. EUR).

Vor allem Energie

Norwegen ist für Deutschland ein wichtiger Energiepartner. Den größten Posten in den norwegischen Exporten in die Bundesrepublik machten demnach Brennstoffe und elektrische Energie aus; laut SSB waren dies im ersten Halbjahr rund 107 Mrd. NOK (9,1 Mrd. EUR). Darunter waren Öl für rund 26 Mrd. NOK (2,2 Mrd. EUR) und Gas für knapp 78 Mrd. NOK (6,6 Mrd. EUR). Damit bleibt Deutschland Norwegens größter Abnehmer von Gas. Fossile Brennstoffe machten von Januar bis Juni 2024 rund 80 Prozent des norwegischen Exportvolumens nach Deutschland aus.

Als zweitgrößten Posten in den norwegischen Exporten in die Bundesrepublik listet das SSB „verarbeitete Waren“ mit 6,6 Mrd. NOK (560 Millionen EUR). An dritter Stelle kommen Maschinen und Fahrzeuge mit 4,3 Mrd. NOK (366 Mio. EUR).

Importe: wieder hinter China und Schweden

In Norwegens Import-Ranking verwiesen Schweden und China die Bundesrepublik im ersten Halbjahr 2024 wieder knapp auf Platz drei. Für rund 54 Mrd. NOK (4,6 Mrd. EUR) importierte Norwegen in diesem Zeitraum Waren aus Deutschland. Bei einem norwegischen Importvolumen von insgesamt 513 Mrd. NOK (44 Mrd. EUR) kamen somit etwas mehr als 10 Prozent der Einfuhren aus Deutschland. Aus Schweden und China importierte Norwegen für je rund 57 Mrd. NOK (4,8 Mrd. EUR).

Für fast 30 Mrd. NOK (2,6 Mrd. EUR) bezog Norwegen dieses Jahr schon Maschinen und Fahrzeuge aus Deutschland. Dahinter bilden mit 8 Mrd. NOK (680 Mio. EUR) chemische Produkte den zweitgrößten Posten. An dritter Stelle folgen laut SSB „verarbeitete Waren“ mit etwas über 7 Mrd. NOK (620 Mio. EUR). 

Höhere Exporte in den vergangenen Jahren

Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich bei den norwegischen Importen aus Deutschland eine gewisse Konstanz. Anders bei den norwegischen Exporten: Dort lag das finanzielle Volumen im ersten Halbjahr 2023 und vor allem 2022 massiv höher. Dies hatte mit dem damals vorherrschenden Energieengpass in Deutschland und den hohen Marktpreisen für Öl und Gas zu tun. 

Weiter Informationen zum norwegischen Handel im ersten Halbjahr 2024 gibt es auf der Webseite des SSB (auf Norwegisch).