Containerskip i havnen i Hamburg. Bilde: m.mphoto/AdobeStock
Norwegen belegt 2022 als Importland für Deutschland den 7. Platz und steht somit in den Top-10 gemeinsam mit den „Großen“ wie China, den USA oder Frankreich. Dies zeige die enorme Bedeutung Norwegens für Deutschland, sagt Michael Kern, Geschäftsführer der AHK Norwegen.
Im Jahr 2022 importierte Deutschland weltweite Waren im Wert von 1 488,1 Milliarden Euro. Dies teilte das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) Anfang Februar mit. Damit stiegen die Importe um 24 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Norwegen lieferte Deutschland 2022 Waren im Gesamtwert von rund 63 Milliarden Euro (Schwankungen zu den Zahlen von ssb.no im Währungskurs begründet), was mehr als 4 Prozent des deutschen Jahresimports entspricht.
Damit steigt Norwegen in die Top-10 der wichtigsten Handelspartner für Deutschland auf und liegt 2022 auf dem 7. Platz der wichtigsten Importländer. Das Land folgt damit auf China, die Niederlande, die USA, Polen, Italien und Frankreich. Umgekehrt ist Deutschland Norwegens Exportland Nummer eins – in keine andere Nation hat das skandinavische Land 2022 mehr für mehr Geld exportiert als in die Bundesrepublik.
„Die Bedeutung und Zusammenarbeit beider Länder für und miteinander wird weiterwachsen. In Zukunft soll Norwegen sich vom primären Energielieferanten zum Energiepartner für Deutschland entwickeln.“
Michael Kern, Geschäftsführer der AHK Norwegen
Für 2021 beziffert Destatis das deutsche Importvolumen aus Norwegen mit 19 Milliarden Euro – was damals schon außerordentlich hoch war, verursacht durch erhöhten Liefermengen von Öl und Gas sowie höhere Preise am fossilen Markt. Die 63 Milliarden in 2022 entsprechen nun noch einmal einer Steigerung um 225 Prozent.
Energiepreise sorgen für Anstieg der Importpreise
In 2022 waren in Deutschland die Importpreise im Jahresdurchschnitt 26,3 Prozent höher als im Vorjahr. 2021 hatten sie um 13,5 Prozent über denen des Vorjahres gelegen. Im Jahr 2020 waren sie im Vorjahresvergleich um 4,3 Prozent gefallen.
Vor allem die Preisentwicklung bei importierten Energieträgern beeinflusste mit einem Plus von 111,2 % gegenüber 2021 die Veränderungsrate der Importpreise. Alle Energieträger waren 2022 im Durchschnitt deutlich teurer als 2021. Besonders stark stiegen die Preise für Erdgas (+178,6 %), Steinkohle (+161,9 %) und für elektrischen Strom (+144,0 %). Die Preise für Mineralölerzeugnisse lagen im Durchschnitt um 74,8 % und für Erdöl um 57,8 % über denen von 2021.
Insgesamt schloss die deutsche Außenhandelsbilanz im Jahr 2022 mit einem Überschuss von 79,7 Milliarden Euro ab. Das war der niedrigste Saldo aus Exporten und Importen seit dem Jahr 2000. Im Jahr 2021 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz +175,3 Milliarden Euro betragen. Damit hat sich der Exportüberschuss 2022 gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert.
Vom Energielieferanten zum Energiepartner
„Dass Norwegen in den Top-Ten mit Handelsgrößen wie China den USA oder den deutschen Nachbarländern Niederlande und Polen liegt, zeigt, die enorme Bedeutung Norwegens für Deutschland,“ so Michael Kern, Geschäftsführer der AHK Norwegen. „Die Bedeutung und Zusammenarbeit beider Länder für und miteinander wird weiterwachsen. In Zukunft soll Norwegen sich vom primären Energielieferanten zum Energiepartner für Deutschland entwickeln.“ Im Fokus des Dialogs und der Partnerschaft, die mit den Besuchen des deutschen Vizekanzlers Dr. Robert Habeck in Oslo vorangetrieben wurden, stehen auf Windkraft, Wasserstoff und CCS.“