Norwegen verurteilt den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gleichermaßen wie seine EU-Nachbarländer und hat sich den Sanktionen angeschlossen.
In einer Pressemitteilung vom 4. März 2022 kündigte die norwegische Regierung kollektiven Schutz bis zu einem Jahr für die ukrainische Bevölkerung an. Ministerpräsident Jonas Gahr Støre äußerte dazu: „Wir stehen jetzt vor der größten humanitären Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Heute hat die norwegische Regierung beschlossen, dem Beispiel der EU zu folgen, und ukrainischen Bürgern vorübergehenden kollektiven Schutz zu gewähren. Das bedeutet, dass die vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainer nicht erst zeitaufwändig einzeln geprüft werden müssen, sondern dass wir ihnen schneller helfen können.“
Nach vorläufigen Berechnungen der Einwanderungsbehörde (UDI) vom 15. März 2022, kalkuliert man für das Jahr 2022 mit 30 000 Asylbewerber aus der Ukraine. Das Szenario basiert auf ukrainischen Flüchtlingen, die alleine nach Norwegen kommen. Ein möglicher Transfer von Flüchtlingen aus den Nachbarländern käme noch hinzu. Laut UDI wurden vom 18. bis 24. März 2 272 Asylanträge von ukrainischen Staatsbürgern registriert. Die Statistik wird laufend aktualisiert.
Ungeachtet der derzeitigen Entwicklungen findet vom 14. März bis 1. April 2022 in der Nähe der norwegisch-russischen Grenze die geplante Militärübung „Cold Response“ der Nato-Bündnispartner statt. Dies ist eine defensive Übung, die alle zwei Jahre stattfindet. Sie war bereits lange geplant und Russland wurde darüber ausführlich informiert.