Zum Ende des Jahres 2019 befindet sich die Menschheit mitten in der vierten industriellen Revolution, Industrie 4.0. Ebenso wie die Erfindung der Elektrizität die Produktion, Wirtschaft und den Wohlstand in der westlichen Welt während der zweiten industriellen Revolution verändert hat, entstehen aktuell durch die digitale Technologie, die der Industrie 4.0 zugrunde liegt, neue Geschäftsmodelle und gesellschaftliche Strukturen.
Im Mittelpunkt dieses Prozesses stehen Künstliche Intelligenz und die Automatisierung, die sich so rasant entwickeln, dass wir kaum mithalten können. Der kürzlich verstorbene Physiker Stephen Hawkins hat uns noch davor gewarnt, dass Künstliche Intelligenz das schlimmste Ereignis in der Geschichte unserer Zivilisation sein wird, wenn die Gesellschaft keinen Weg findet, diese Entwicklung zu kontrollieren. Viele seiner Kollegen teilen seine dystopische Einschätzung nicht, nichtsdestotrotz besteht kein Zweifel, dass das Potenzial, das Künstliche Intelligenz birgt, größer ist, als sich die meisten von uns vorstellen können, und dass die Entwicklung von KI nach wie vor in den Kinderschuhen steckt.
Deutschland hat frühzeitig in die Industrie 4.0 investiert und bereits im November 2018 eine KI-Strategie vorgestellt. Norwegen liegt dabei weit zurück – die norwegische Strategie zur Künstlichen Intelligenz wird derzeit noch ausgearbeitet, und soll den Plänen nach im Laufe des Jahres 2019 vorgestellt werden. Einer gewissen Trägheit zum Trotz wurden zuletzt neue Forschungseinrichtungen gegründet, die sich KI in verschiedenen Bereichen widmen, zum Beispiel SimulaMet in Oslo und Norwegian Open AI Lab an der NTNU in Trondheim.
In dieser Ausgabe liegt daher der Hauptfokus auf der Entwicklung von KI in Norwegen, ohne dabei die deutsche Perspektive zu vergessen – erfahren Sie mehr darüber, wo die Deutsche Kerstin Bach an der NTNU und der Österreicher Michael Riegeler von SimulaMet das größte Potenzial beim Einsatz der KI-Technologie sehen.
Im Herbst wurde zudem ein neues Cluster für Angewandte KI gegründet, das dazu beitragen soll, norwegische Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Zukunft zu unterstützen. Mehr über die Initiatoren von Smart Innovation Norway, das neue Cluster und dessen Ziele, finden Sie in diesem Magazin.
Darüber hinaus finden Sie ein spannendes Beispiel aus Deutschland: Die Planet AI GmbH entwickelt KI-Software, die auf Texterkennung basiert und bei verschiedenen automatisierten Prozessen auf der ganzen Welt zum Einsatz kommt.
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