Pressemitteilung von thyssenkrupp Marine Systems
Thyssenkrupp Marine Systems ist offiziell mit dem Bau von sechs baugleichen High-Tech U-Booten der Klasse 212CD beauftragt worden. Die Beschaffungsorganisationen von Norwegen und Deutschland haben bereits die entsprechenden Verträge unterzeichnet. Der Auftrag umfasst die Lieferung von vier U-Booten an die norwegische Marine und zwei an die Deutsche Marine sowie zusätzliche logistische Dienstleistungen und Schulungsressourcen. Das Auftragsvolumen beträgt rund 5,5 Milliarden Euro.
Am 30.08.2021 fand die feierliche Zeremonie anlässlich des Großauftrags am Entwicklungs- und Werftstandort Kiel statt. Dr. Alexander Orellano, Chief Operating Officer und Paul Glaser, Chief Financial Officer der thyssenkrupp Marine Systems betonte in seiner Ansprache: „Die deutsch-norwegischen 212CD-Verträge sind ein Meilenstein in der langen Geschichte unseres Unternehmens und ein großer Schritt in die Zukunft. Mit den 212CD-U-Booten schlagen wir ein neues Kapitel modernster U-Boot-Technologie auf, mit erhöhter Einsatzverfügbarkeit und optimierten Kosten über den gesamten Lebenszyklus. Durch die Bündelung der Kräfte von Unternehmen in Deutschland und Norwegen – insbesondere durch die maßgebliche Beteiligung von kta naval systems in Norwegen, einem Joint Venture von Kongsberg Defence & Aerospace, thyssenkrupp Marine Systems und Atlas Elektronik – fördern wir eine wertschöpfende deutsch-norwegische Industriepartnerschaft. Damit schaffen wir hochspezialisierte Industriearbeitsplätze in beiden Ländern. Es ist für uns eine Ehre, dass beide Marinen thyssenkrupp Marine Systems als Partner auf dem Weg in eine neue Ära des U-Boot-Einsatzes das Vertrauen schenken.“
Die Enthüllung der Modelle eines U-Boots der Klasse 212CD und eines Seezielflugkörpers NSM, gab Ausblick auf das Design der neuen U-Boot-Klasse. Die NSM Flugkörper werden in Norwegen von Kongsberg Defence & Aerospace (kda) produziert. Kjetil Myhra, Executive Vice President von kda betonte: „Wir fühlen uns geehrt, Teil des Projekts zu sein. Unsere enge und starke Beziehung zu thyssenkrupp Marine Systems besteht seit mehr als 50 Jahren, und das Typ-212CD-Programm ist die Grundlage für eine enge Zusammenarbeit in den kommenden Jahrzehnten. Wir sind daher stolz darauf, Teil dieses historischen Ereignisses zu sein, und freuen uns auf die kommenden spannenden Zeiten.“
Staatssekretär Benedikt Zimmer führte weiter aus: „Unsere vertrauensvolle Kooperation mit Norwegen wird durch die gemeinsame Beschaffung von U-Booten und Seeziellenkflugkörpern deutlich intensiviert. Damit leisten unsere beiden Länder einen wesentlichen Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit Europas. Die Zusammenarbeit ist langfristig angelegt und stützt sowohl Schlüsseltechnologien im Bereich der Unterwasserplattformen als auch im Bereich der neuesten Generation von Lenkflugkörpern. In der Summe ergibt sich eine Win-Win-Situation für beide Nationen und für die jeweiligen Industrien. Es ist gut, Norwegen als Partner an seiner Seite zu wissen und gleichzeitig ein Beispiel für erfolgreiche europäische Kooperation zu geben.“
Die bereits seit langer Zeit bestehende Verbundenheit der beiden Länder unterstrich die norwegische Staatsekretärin Tone Skogen: „Diese ehrgeizige Zusammenarbeit verbindet Norwegen und Deutschland noch enger miteinander, und wir sehen bereits die Synergien, die sich daraus ergeben, sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich. Dies wird zu mehr wirtschaftlichen Möglichkeiten und High-Tech-Arbeitsplätzen in unseren beiden Ländern führen. Ich bin überzeugt, dass die Zusammenarbeit der richtige Weg ist, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrien auf der Weltbühne zu verbessern.“
Der Bau der neuen U-Boote startet 2023, bereits 2029 ist eine Auslieferung an die norwegische Marine geplant. Das erste deutsche U-Boot wird 2032 ausgeliefert werden. Zum Vertrag gehören umfangreiche logistische Zusatzleistungen und Ausbildungsmittel, darunter vor allem Simulatoren.
Das deutsche Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und die norwegische Ausrüstungsagentur Forsvarsmateriell (Norwegian Defence Material Agency/NDMA) bauen in Kiel ein gemeinsames Programmbüro auf. Dadurch wird die Herstellung und Lieferung der norwegischen und der deutschen U-Boote kundenseitig eng begleitet.