Norwegen ist nicht nur ein attraktives Land für Deutsche, die zum Arbeiten hierhin kommen, sondern auch ein außergewöhnlich guter Ort für sportliche Aktivitäten. Weil die Norweger ein naturbegeistertes Volk sind, gelten optimale Voraussetzungen für den Aufenthalt unter freiem Himmel: Das Angebot an Freizeitaktivitäten an Land und auf See ist überwältigend.
Die Förderung des aktiven, naturbezogenen Lebensstils ist eine wichtige Maßnahme für eine bessere Volksgesundheit. Wandern, angeln oder klettern – die norwegischen Regierungsorganisationen sind sich einig, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, die Natur zu nutzen. Mit 300 000 Mitgliedern ist der norwegische Wanderverein (DNT) einer der größten Förderer.
Sport war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Früher ging es mir eher darum, eine Runde in der Stadt zu joggen oder eine Form von organisiertem Sport zu betreiben. Als ich 2008 nach Norwegen gezogen bin, war ich überrascht, wie intensiv die Menschen hierzulande die Natur wahrnehmen, wie sie diese zur Erholung nutzen, und nicht zuletzt, wie gut zugänglich alles ist. Ich war besonders beeindruckt, wie viele Menschen sich zu jeder Jahreszeit auf den Weg in die freie Natur machten. Für mich sind schöne Naturerlebnisse ein Teil der norwegischen DNA. Es ist fast unmöglich, sich von dieser Naturverbundenheit nicht anstecken zu lassen.
In den letzten Jahren habe ich in Oslo gelebt und das Naturgebiet Oslomarka, das die Hauptstadt umgibt, für mich entdeckt. Ich nutze diese Gelegenheit jede Woche; eine meiner Lieblingstouren ist die Strecke zum Grefsenkollen. Der Grefsenkollen liegt 379 Meter über dem Meeresspiegel und ist berühmt für seine spektakuläre Aussicht über Oslo. Hier kann man auch den einen oder anderen Happen im schönen Restaurant Grefsenkollen essen. Von dort aus gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Ausflüge in die wunderschöne Natur der Nordmarka. Je nachdem, wo man startet, variiert die Dauer der Tour. Ich kann die Strecke empfehlen, die am Schlosspark beginnt.
Vom Schlosspark zum Grefsenkollen
Vom Schlosspark aus folgt man den Straßen durch den Stadtteil Bislett bis nach St. Hanshaugen, und anschließend dem Flusslauf des Akerselva. Das ist ein hervorragender Standort, um eine kleine Pause einzulegen, das Lunchpaket zu öffnen oder vielleicht sogar sein Glück beim Angeln zu versuchen.
Von nun an geht es weiter bergauf, für eine gute Aussicht muss man schließlich auch an Höhe gewinnen. Der Weg führt vorbei am Stadtteil Storo, entlang der Straßenbahnlinien in Richtung Grefsen, bevor man sich schließlich in natürlichere Gefilde begibt. Durch den Wald geht es schließlich zum Grefsenkollen. Ein Blick zurück lohnt sich, denn von hier wird man mit einem atemberaubenden Blick über den Oslofjord belohnt. Bei klaren Wetterverhältnissen kann man bis nach Drøbak und sogar noch weiter sehen.
Wer weiter in die Marka vordringen will, kann die Lillomarka erkunden: Vom Grefsenkollen sind Ausflugsziele wie Lilloseter, Linderudkollen, Tonsenhagen und Ammerud leicht zu erreichen.
Johannes Barth, Vorstandsmitglied der Wirtschaftsjunioren Norwegen