Entscheidung ist gefallen: Fünf Konsortien dürfen an der Auktion um Sørlige Nordsjø II teilnehmen

Das norwegische Erdöl- und Energieministerium hat bekanntgegeben, wer an der Auktion um das Offshore-Windgebiet Sørlige Nordsjø II teilnehmen darf. In den Konsortien, die sich beworben haben, sind auch deutsche Unternehmen. Die Auktion ist auf den 18. März angesetzt.

Auf einer Pressekonferenz hat der norwegische Erdöl- und Energieminister Terje Aasland darüber informiert, welche Konsortien an der Auktion um das Offshore-Windgebiet Sørlige Nordsjø II teilnehmen dürfen.

Dabei handelt es sich um die folgenden fünf:

•        Aker Offshore Wind, BP und Statkraft
•        Equinor und RWE
•        Norseman Wind (EnBW)
•        Shell, Lyse und Eviny
•        Ventyr (Parkwind und Ingka)

Sie haben laut dem Ministerium für Erdöl und Energie nachgewiesen, dass sie die Mindestkriterien für Nachhaltigkeit sowie die Anforderungen an die Umsetzungskapazität erfüllen. Mit RWE und der EnBW sind auch zwei deutsche Unternehmen in den Konsortien vertreten.

Die Firmen erhalten nun Zugang zur vom Ministerium geplanten Auktion für den Bau von Offshore-Windanlagen in dem Gebiet. Diese findet laut Aasland am 18. März 2024 ab 9:00 Uhr statt.

Das tiefste Gebot gewinnt

Bei der Auktion wird es darum gehen, wer den tiefsten Produktionspreis von Strom in Sørlige Nordjsø II bieten kann. Die Bieter konkurrieren um die staatliche Förderung von bis zu 23 Mrd. NOK, indem sie immer niedrigere Gebote abgeben, bis ein Bieter übrigbleibt. Das niedrigste Gebot in Øre pro Kilowattstunde gewinnt die Auktion. Die Auktion soll als eine offene englische Bieterauktion durchgeführt werden.

Das erfolgreiche Gebot bestimmt den Vertragspreis, der die Grundlage für den zweiseitigen Differenzvertrag bildet. Ein solcher Vertrag bedeutet, dass der Staat die Differenz zahlt, wenn der Marktpreis für Strom niedriger ist als der Angebotspreis des Begünstigten, und dass der Staat die Differenz erhält, wenn der Marktpreis höher ist als der Angebotspreis.

Aus Wettbewerbsgründen sind die Gebote in der Auktion nicht publik. Nach der Auktion veröffentlicht das Ministerium den Namen des Bieters, der den Zuschlag erhalten hat, und die Höhe des Zuschlags, der dem Vertragspreis entspricht.

Unklar, wer mitmacht

Ob die Unternehmen denn auch bieten werden, ist derzeit unklar. Zuletzt war die Stimmung am Offshore-Windmarkt unter anderem wegen Materialengpässen und gestiegenen Kosten getrübt. Die Firmen in den Konsortien halten sich derzeit zu ihren Teilnahmeplänen an der Auktion bedeckt.

Minister Aasland zeigte sich zuversichtlich: Er erwarte, dass die nun präqualifizierten Unternehmen alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um tatsächlich an der Auktion teilzunehmen, sagte er zum Magazin „TU“.

Falls nur ein Bieter an der Auktion teilnehme, werde er gewinnen und das Projekt erhalten, stellte Aasland bereits klar. Er hoffe aber natürlich auf einen guten Wettbewerb. Weiter versicherte der Minister, dass die Auktion auch bei nur einer Teilnahme auf sichere und seriöse Weise durchgeführt werde.

3000 Megawatt in zwei Phasen

Auf dem Gebiet Sørlige Nordsjø II sollen in zwei Phasen Windanlagen mit einer Gesamtkapazität von insgesamt 3000 Megawatt entstehen. Das Gebiet liegt im Süden der Nordsee nahe der Seegrenze zu Dänemark.

Die norwegische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 Gebiete für die Offshore-Windenergieerzeugung mit einer Leistung von 30 000 Megawatt auszuweisen. Im Jahr 2020 wurden die ersten Gebiete auf dem norwegischen Festlandsockel freigegeben. im März 2023 erfolgte die Bekanntgabe der ersten Offshore-Windprojektgebiete in der Nordsee, Utsira Nord und Sørlige Nordsjø II. Sørlige Nordsjø II wird der erste gewöhnliche Offshore-Windpark auf dem norwegischen Festlandsockel sein. Utsira Nord wurde wegen Unsicherheiten über die Beihilfevorschriften auf unbestimmte Zeit verschoben.