GTAI: 2019 wird für norwegische Wirtschaft zum Rekordjahr

German Trade & Invest – Wirtschaftsausblick Norwegen (Juni 2019):

Entgegen der globalen Wirtschaftstrends beschleunigt sich das norwegische Wirtschaftswachstum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll 2019 je nach Prognose zwischen 2 und 2,6 Prozent zulegen. Die Prognosen für das Folgejahr zeichnen hingegen ein unklares Bild. Die norwegische Regierung prognostiziert in ihrem ersten Entwurf des Haushaltsplans für 2020 ein Wachstum von mehr als 3 Prozent. Die Danske Bank und die DNB Bank erwarten für die Festlandwirtschaft hingegen nur Zuwächse von weniger als 2,5 Prozent.

Nach zweistelligen Zuwächsen 2019 könnten sich die Unternehmensinvestitionen 2020 abschwächen. Die Braubranche erholt sich nur langsam. Nach Preisrückgängen im Jahr 2018 hat sich die Lage zwar stabilisiert, aber vor allem neue Wohnprojekte werden nur zögerlich angegangen.

Die öffentliche Hand kurbelt Investitionen hingegen weiter an, finanziert werden unter anderem zahlreiche Vorhaben im Gesundheitswesen. Nahezu 8 Milliarden Euro werden 2019 in Infrastrukturprojekte fließen. Vor allem im Straßenbau sind dabei schwierige Projekte zu meistern, wie Tunnel und Brücken an der Fjord-gesäumten Westküste.

Die größtenteils staatlichen Energieerzeuger bekommen durch den Ausbau von Untersee-Stromtrassen ins Vereinigte Königreich sowie nach Kontinentaleuropa neue Absatzchancen. Die gestiegene Auslandsnachfrage könnte die Strompreise weiter erhöhen und dadurch die auslaufende Förderung von Windkraftanlagen für Betreiber ausgleichen.

Die Entwicklung der Weltmärkte hat Auswirkungen auf die offene norwegische Wirtschaft. Die Öl- und Gasindustrie macht etwa 16 Prozent der norwegischen Wirtschaftsleistung aus. Die globale Preis- und Nachfrageentwicklung bei Brennstoffen ist daher ein wichtiger Faktor für die gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Auch die prognostizierte Aufwertung der Norwegischen Krone (nkr) könnte sich negativ auf das gesamte Exportgeschäft auswirken: bis Mitte 2019 verlor die Landeswährung merklich an Wert gegenüber dem Euro. Die seit Herbst 2018 steigenden Zinssätze könnten den Trend aber umkehren.

Weitere Themen im Wirtschaftsausblick-Norwegen:

  • Investitionen: Prognosen für 2020 weniger optimistisch
  • Konsum: Steigende Löhne befeuern Kauflaune
  • Außenhandel: Deutsche Anbieter profitieren kaum vom Nachfragewachstum

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