Am 27. Januar wurde Norwegens Minister für Fischerei und maritime Angelegenheiten, Bjørnar Skjæran, von der Strategiegruppe Maritim 21 die neue Maritim21-Strategie übergeben. Diese befasst sich mit Technologie- und Forschungsmöglichkeiten in der grünen Schifffahrt und Digitalisierung. Die Deutsch-Norwegische Arbeitsgruppe für Meerestechnologie der AHK Norwegen begrüßt die Strategie.
„Wir unterstützen die Ambitionen der Strategie und glauben, dass sie eine gute Grundlage dafür bildet, Norwegens Rolle als weltweit führende maritime Nation auch im Jahr 2030 beizubehalten“, sagt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Gisle Nondal.
Grüne maritime Lösungen als Ziel
Norwegen ist eine der größten Schifffahrtsnationen der Welt. Neue Erkenntnisse im Bereich grüner und digitaler Lösungen sind hier wichtig und notwendig für eine Umstrukturierung der maritimen Industrie.
„Ich hoffe, die Maritim21-Strategie wird ihren Beitrag dazu leisten, eine umweltfreundliche Schifffahrt als Teil der großen Kraftanstrengung hin zu einer grünen Industrie zu entwickeln“, sagte der Minister für Fischerei und maritime Angelegenheiten, Bjørnar Skjæran, bei der Präsentation. Ziel der Strategie sei es, die Forschung und Entwicklung zu Innovation anzuregen, die zu nachhaltigem Wachstum, Wertschöpfung, zu erhöhter Wettbewerbsfähigkeit und zu Exporten in der maritimen Industrie Norwegens beitragen.
„Es ist erfreulich zu sehen, dass die gute Arbeit mit emissionsfreien beziehungsweise emissionsarmen Technologien und Lösungen fortgesetzt wird“, so Nondal. Ebenso erfreulich bewertet die Arbeitsgruppe für Meerestechnologie, die Etablierung einer nationalen Initiative zur Entwicklung von Standards für maritime Daten, und Methoden zur verbesserten Datennutzung. „Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die digitale Meeresökonomie realisieren zu können. Denn wenn wir unsere Ziele für eine nachhaltige Nutzung des Meeres erreichen wollen, müssen wir digitalisieren.“
Internationale Dimension und deutsch-norwegische Zusammenarbeit
Nondal hebt zudem die internationale Dimension der Initiative hervor, deren Schwerpunkt auf einer Stärkung der Beteiligung an weltweit führenden maritimen Forschungsumgebungen liege. „Dies ist eine Voraussetzung für den Erfolg Norwegens, nicht nur als Technologienation, sondern auch als Exporteur nachhaltiger maritimer Lösungen für einen globalen Markt.“
Tor Kristian Haldorsen, Fachexperte der AHK Norwegen, unterstreicht die bilaterale Perspektive der Strategie: „Norwegen und Deutschland gehören zu den größten maritimen Nationen der Welt und arbeiten bereits seit mehreren Jahren bei Themen im Zusammenhang mit Industrie 4.0 sowie Digitalisierung und Automatisierung in der maritimen Industrie gut zusammen. In vielen Bereichen verfügen die Länder über komplementäres Technologie-Know-how, mit großen Chancen für den Technologietransfer aus der norwegischen Öl- und Gasindustrie und der deutschen Automobilindustrie.“ Nicht zuletzt bei der Realisierung dieses Prozesses, sieht sich die AHK Norwegen als wichtigen Partner.
Maritime Sicherheit
Ein weiterer bedeutender Bereich für die verstärkte bilaterale Zusammenarbeit wird zukünftig das Thema Maritime Sicherheit darstellen. Mit dieser Thematik wird sich auch die AHK Norwegen 2022 verstärkt auseinandersetzen. So plant die Handelskammer unter anderem eine deutsche Delegationsreise nach Trondheim, in deren Mittelpunkt der Austausch zentraler norwegischer und deutscher Kompetenzzentren steht.
Die Strategie Maritim21 steht unter diesem Link zum Download zur Verfügung (in norwegischer Sprache).