Deutschlands Vizekanzler Dr. Robert Habeck (Mitte) auf betritt die AHK Norwegen zusammen mit Kammergeschäftsführer Michael Kern (links), Präsidentin Ulrike Haugen (r.) und dem deutschen Botschafter in Norwegen, Dr. Detlef Wächter (hinten). Foto: AHK Norwegen.
Am 5. und 6. Januar 2023 besucht Deutschlands Vizekanzler Dr. Robert Habeck zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres Norwegen. Thema war unter anderem die Gas- und Energiekooperation zwischen Norwegen und Deutschland sowie die Klimazusammenarbeit beider Länder. Auf dem Programm stand auch ein Gespräch am Runden Tisch mit Wirtschaftsvertreter*innen in der AHK Norwegen.
Dr. Habeck traf Premierminister Jonas Gahr Støre, Öl- und Energieminister Terje Aasland, Wirtschaftsminister Jan Christian Vestre und Klima- und Umweltminister Espen Barth Eide zu Gesprächen über Energiezusammenarbeit; ein Treffen, das mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung über die weitere Zusammenarbeit beider Länder endete.
„Dies war ein historischer Tag. Wir haben ein Dokument unterzeichnet, das uns gute Möglichkeiten gibt, weiter zusammenzuarbeiten.“
Jan Christian Vestre, Norwegens Wirtschaftsminister

„Dies war ein historischer Tag. Wir haben ein Dokument unterzeichnet, das uns gute Möglichkeiten gibt, weiter zusammenzuarbeiten. Deutschland ist unser bester Freund und engster Verbündeter“, sagte Vestre nach dem Treffen.
Batterien und Green Shipping
Bei seinem Besuch in Norwegen hat sich der deutsche Wirtschaftsminister, Dr. Robert Habeck, gemeinsam mit seinem norwegischen Kollegen Vestre mit Vertreter*innen der Wirtschaft zudem zu einem Gespräch am Runden Tisch getroffen. Dieses drehte sich um die Themen Batterietechnologien, Green Shipping und Seltene Erden und fand in den Räumlichkeiten der AHK Norwegen statt.
Bei den Gesprächen in der AHK Norwegen ging es um das Thema Green Shipping. Dort bieten sich laut Minister Vestre exzellente Voraussetzungen für eine noch tiefere Zusammenarbeit: Norwegen und Deutschland verfügen beide über eine weit entwickelte maritime Industrie. Norwegen hat sich zudem einen Namen gemacht als fortschrittliches Testgebiet, sowohl für Elektromobilität auf See als auch für autonome Schifffahrt.
„Batteriebetriebene Fähren wünsche ich mir auch in Deutschland!“
Dr. Robert Habeck, Deutschlands Vizekanzler und Minister für Wirtschaft und Klimaschutz.

Ebenfalls griffen die beiden Minister und die anwesenden Vertreter*innen deutscher und norwegischer Unternehmen die Entwicklung, Produktion und das Recycling von Batterien auf. Batterietechnologie gilt in beiden Ländern als wichtig für den angestrebten Grünen Wandel. Norwegen ist gut im Batterie-Markt positioniert und verfügt über viele der dort nötigen Rohstoffe. „Ich freue mich sehr, mehr zu erfahren über Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit zwischen der norwegischen und der deutschen Industrie in diesen Bereichen“, sagte Dr. Habeck. Und nachdem er von der fortgeschrittenen Entwicklung norwegischer Elektrofähren gehört hatte, fügte er hinzu: „Batteriebetriebene Fähren wünsche ich mir auch in Deutschland!“
Viele der anwesenden Unternehmer*innen stellten während des Gesprächs Pilotprojekte vor, die sie in den Bereichen Batterietechnologie und Green Shipping führen. Sie betonten, dass von politischer Seite Vorhersehbarkeit und Anreize wichtig seien, um schnell von Pilot- zu größeren Projekten überzugehen.
„Sowohl Jan Christian Vestre als auch ich wollen Unternehmen aus beiden Ländern zusammenbringen, um kreative Lösungen zu finden, wie wir die Herausforderungen der Zukunft meistern können“, sagte Dr. Habeck. „Und wir würden es vorziehen, bereits kommende Woche mit der Arbeit zu beginnen“, fügte Vestre mit einem Augenzwinkern hinzu.
„Batterie-Wertschöpfungsketten wichtig für die Zukunft“
Michael Kern, der Geschäftsführer der AHK Norwegen, sagt im Anschluss an die Diskussionsrunde: „Wir haben uns neben den Energiethemen für die Themen Green Shipping und Batterietechnologie entschieden, da in diesen beiden Bereichen ein großes Potenzial für eine Zusammenarbeit zwischen Norwegen und Deutschland besteht.“ Norwegen habe in diesen Bereichen bereits viel Erfahrung gesammelt, und es liege natürlich im Interesse von Exportweltmeister Deutschland, Waren auf dem Seeweg mit einem kleineren CO2-Fußabdruck exportieren zu können. „Darüber hinaus sehen wir, dass die in beiden Ländern im Aufbau befindlichen Wertschöpfungsketten für Batterietechnologie wichtig für die Mobilität der Zukunft sein werden“, sagt Kern.
Der deutsche Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, ist zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in Norwegen, um Vertreter aus Wirtschaft und Politik zu treffen, darunter den norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre, Öl- und Energieminister Terje Aasland, Industrieminister Jan Christian Vestre und Klima- und Umweltminister Espen Barth Eide. Habeck nahm auch an der jährlichen Konferenz von NHO am 5. Januar teil.
Eine wegweisende Energiezusammenarbeit
Nach dem Treffen zwischen Vizekanzler Dr. Habeck mit dem norwegischen Premierminister Jonas Gahr Støre am Morgen des 5. Januar hielten die beiden eine gemeinsame Pressekonferenz ab. „Norwegen war selten so wichtig für Deutschland wie jetzt, und Deutschland war selten so wichtig für Norwegen. Wir freuen uns sehr, so eng mit Deutschland zusammenzuarbeiten,“ sagte Støre zu den anwesenden Journalist*innen. „Norwegen ist heute Europas führender Erdgaslieferant, und wir sind uns der damit verbundenen Verantwortung für eine sichere und stabile Versorgung sehr bewusst“, betonte er. Im Jahr 2022 steigerte Norwegen seine Erdgasförderung um 8 Prozent. Das Land deckt zurzeit ein Drittel des deutschen Gasbedarfs. „Ich möchte Norwegen für die gestiegenen Gasexporte danken. Dank Norwegen ist es uns gelungen, die größte Krise abzuwenden,“ entgegnete Vizekanzler Dr. Habeck.
Das Hauptthema dieses politischen Treffens war die Wasserstoffkooperation zwischen den beiden Ländern, die in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll. Nach dem Treffen wurde eine Vereinbarung zwischen Equinor und dem deutschen Energieunternehmen RWE unterzeichnet, in der sie zusammenarbeiten werden, um Kohlekraftwerke durch Gaskraftwerke zu ersetzen, die schließlich mit Wasserstoff betrieben werden. Equinor will in Norwegen eine umfangreiche Produktion von Wasserstoff aufbauen. Der Wasserstoff wird dann über eine neue Pipeline nach Deutschland exportiert. Die beiden Unternehmen wollen auch eine gemeinsame Entwicklung von Windparks, deren Energie künftig für die Produktion von Wasserstoff genutzt wird.