Norwegische Zentralbank hebt Leitzins auf 0,5 Prozent an

Die norwegische Zentralbank Norges Bank hat den Leitzins von 0,25 Prozent auf 0,50 Prozent angehoben. Außerdem kündigte sie eine weitere Anhebung im März 2022 an, wenn die wirtschaftliche Entwicklung weitgehend den Projektionen entspricht. Die Leitzinsprognose habe sich gegenüber dem geldpolitischen Bericht vom September 2021 kaum verändert und deute auf eine allmähliche Anhebung des Leitzinses in den kommenden Jahren hin.

Der Aufschwung der norwegischen Wirtschaft habe sich fortgesetzt, teilt die Zentralbank mit. Die Arbeitslosigkeit sei weiter zurückgegangen, und die Kapazitätsauslastung werde auf ein überdurchschnittliches Niveau geschätzt. In den letzten Wochen habe die Zahl der Neuerkrankungen und Covid-bedingten Krankenhausaufenthalte seit Beginn der Pandemie einen neuen Höchststand erreicht. Erhöhte Infektionsraten und umfangreiche Restriktionen dürften die Aktivität kurzfristig dämpfen. Wenn die Infektionsraten weiter nachlassen und die Einschränkungen gelockert werden, werde sich der wirtschaftliche Aufschwung voraussichtlich fortsetzen. Höhere Strompreise hätten zu einer erhöhten Inflation geführt, aber die zugrunde liegende Inflation liege unter dem Inflationsziel. Es werde erwartet, dass ein steigendes Lohnwachstum und eine höhere Inflation der importierten Güter die zugrunde liegende Inflation nach oben treiben werde, teilt Norges Bank mit.

Die Geldpolitik sei expansiv. Nach Einschätzung des Ausschusses lege das Ziel, die Inflation etwas weiter außerhalb des Zielwerts zu stabilisieren, eine Anhebung des Leitzinses auf ein normaleres Niveau nahe. Eine allmähliche Normalisierung des Leitzinses stehe im Einklang mit einer anhaltend hohen Beschäftigung. Höhere Zinsen würden auch dazu beitragen, dem Aufbau finanzieller Ungleichgewichte entgegenzuwirken.

Bei der Diskussion der Risikoabwägung befasste sich der Ausschuss mit den möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und den Restriktionen der kommenden Zeit. Wenn strengere und längerfristige Maßnahmen erforderlich sind, die die Wirtschaftstätigkeit bis zum Frühjahr nächsten Jahres dämpfen, könnten weitere Zinserhöhungen verschoben werden. Der Ausschuss war auch besorgt über einen möglicherweise stärker als prognostizierten Anstieg der inländischen Löhne und Preise aufgrund von Kapazitätsengpässen und dem anhaltenden weltweiten Preisdruck. Wenn Aussichten auf eine anhaltend hohe Inflation bestehen, könne der Leitzins schneller angehoben werden.

„Es besteht erhebliche Unsicherheit über die Entwicklung der Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft. Sollte sich die wirtschaftliche Entwicklung jedoch weitgehend im Einklang mit den Projektionen entwickeln, wird der Leitzins höchstwahrscheinlich im März angehoben“, sagte Øystein Olsen, Chef der Norwegischen Zentralbank.

Quelle: BusinessPortal Norwegen