Unser Vorstand: Liv Monica Stubholt

Die AHK Norwegen setzt sich für die Wirtschaftszusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch zwischen Deutschland und Norwegen ein. Über 800 Mitgliedsunternehmen bilden dieses bedeutende bilaterale Netzwerk, dem neben der Mitgliederversammlung ein 13-köpfiges Gremium von Entscheidungsträgern aus den Mitgliedsunternehmen vorsteht, ab.

Der Vorstand der AHK Norwegen schlägt unter anderem der Mitgliederversammlung die Richtlinien vor, die die Handelskammer zu dem erfolgreichen Sparringpartner für exportorientierte Unternehmen machen, der sie heute ist. In dieser Rubrik möchten wir Ihnen unseren Vorstandsmitglieder näher vorstellen.

Im Jahr 2008 hielt Liv Monica Stubholt die Gastrede beim Sommerfest der AHK Norwegen, damals noch als Staatssekretärin im Ministerium für Erdöl und Energie. Nach ihrem Wechsel in die Wirtschaft engagierte sie sich in der Handelskammer, deren Vorstand sie seit 2010 angehört. Heute arbeitet Liv Monica Stubholt als Partnerin für die Anwaltskanzlei Selmer AS. Für die AHK Norwegen moderierte Stubholt im vergangenem Jahr den German-Norwegian Energy Dialogue, der in diesem Jahr als Webinarserie stattfindet.

Sie verfügen als Staatssekretärin in der Politik einerseits und als Rechtsanwältin in der Wirtschaft andererseits über langjährige Erfahrung. Was reizt Sie an den beiden Bereichen?

Zunächst einmal ist zu sagen, dass die Schnittstelle von öffentlichem und privatem Sektor ein großes Potenzial an Wertschöpfung und gesellschaftlicher Entwicklung eröffnet. Wenn die Zusammenarbeit gut ist, entstehen häufig große Werte. Hierfür habe ich mich immer interessiert. Als Wirtschaftsanwältin arbeite ich hauptsächlich für Unternehmen, die auf der Grundlage von zugeteilten Gebieten und Konzessionen tätig sind – insbesondere im Energie- und Meeresfrüchtesektor. Der Anteil öffentlichen Eigentums ist in Norwegen hoch, auch an der Osloer Börse, das wirkt sich auf unsere Wirtschaft aus. Als Führungskraft in der Wirtschaft und als für Wirtschaftsfragen zuständige Politikerin hatte ich das Privileg, auf dieselben Ziele hinzuarbeiten. Die gemeinsame Agenda reizt mich!

Wenn Sie einen Bereich im Energiesektor nennen sollten, in dem Deutschland und Norwegen ihre Zusammenarbeit verstärken sollten – welcher wäre das und warum?

Im Bereich Energie und Klima stehen wir vor neuen Herausforderungen. Das bedeutet auch, dass ganz neue industrielle Wertschöpfungsketten aufgebaut werden müssen. Insgesamt ist das robuste, breit gefächerte Umfeld in der Industrie und Fertigung in Deutschland beeindruckend. Wir haben das Potenzial einer bilateralen Zusammenarbeit zum Aufbau neuer grüner Industrien noch nicht voll ausgeschöpft. Ich sehe die Entwicklung, die in Deutschland im Hinblick auf Umwelttechnologien, insbesondere im Bereich CO2-Abscheidung und -Speicherung stattgefunden haben, positiv. Für beide Länder sehe ich die Möglichkeit eines industriellen Weges, mit dem wir nationale und europäische Klimaherausforderungen lösen und den bilateralen Handel und Export entwickeln können.