Unternehmen blicken positiver in die Zukunft

Ende März führte die AHK Norwegen ihre jährliche Konjunkturumfrage unter Unternehmen mit Aktivitäten in Deutschland und Norwegen durch. Aus der Umfrage geht hervor, dass die Unternehmen die aktuelle und zukünftige Geschäftssituation positiver bewerten als im vergangenen Jahr.

Die Unternehmen gaben an, dass sie die aktuelle Situation, die erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten, die erwarteten lokalen Investitionen sowie die Entwicklung der Beschäftigtenzahl positiver bewerten. Während zum Vorjahreszeitpunkt nur 25 Prozent der Unternehmen die eigene Geschäftslage als gut einschätzte, sind es in diesem Jahr 42 Prozent der Unternehmen. Nur 15 Prozent halten ihre geschäftliche Situation für schlecht, verglichen mit 32 Prozent im Vorjahr.

Fast die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen geht davon aus, dass sich die Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird; 36 Prozent erwarten ein Mitarbeiterwachstum.

„Die Ergebnisse spielen auch unseren jüngsten Eindruck wider. Trotz der Herausforderungen sehen wir sowohl in Deutschland als auch in Norwegen eine hohes Aktivitätsniveau und eine zunehmende Nachfrage“, so Michael Kern, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Norwegen.

Ähnlich Ergebnisse in globaler AHK-Umfrage

Auch die weltweite Konjunkturumfrage „AHK World Business Outlook“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertags e.V. (DIHK) unter 4 500 Unternehmen mit deutschen Geschäftsbeziehungen vermittelt ein positives Stimmungsbild. Darin bewerteten 45 Prozent der Unternehmen ihre Situation als gut und 52 Prozent gaben an, dass sich die Geschäftsentwicklung verbessern würde.

Norwegen wird weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort wahrgenommen: Mehr als die Hälfte der Unternehmen erwarten eine Verbesserung der norwegischen Konjunktur innerhalb des nächsten Jahres. Zudem behält Norwegen verglichen mit den Ergebnissen aus den letzten Jahren seinen Status als attraktives Zielland für Marktaktivitäten. Insbesondere die politische und wirtschaftliche Stabilität, die Digitalisierung sowie das Bildungsniveau der Arbeitnehmer werden als positive Faktoren identifiziert.

Risiken für die Wirtschaftsentwicklung: sinkende Nachfrage und Reisebeschränkungen

Infolge der Corona-Pandemie sehen Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten die größten Risiken in der erwarteten Nachfrage, dem Fachkräftemangel sowie den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Energie- und Rohstoffpreise werden ebenfalls als Risiken wahrgenommen.

Reisebeschränkungen (78 Prozent) und Absagen von Messen und Veranstaltungen (63 Prozent) wirken sich wie auch im vergangenen Jahr am negativsten auf Unternehmen aus. Im Vorjahr erwarteten viele Unternehmen einen Nachfragerückgang und die Zunahme stornierter Aufträge – dies hatte scheinbar weniger Konsequenzen als zunächst erwartet. Die Unternehmen berichten in diesem Jahr von einem größeren Fachkräftemangel.

„Das ist sowohl ein Zeichen dafür, dass Unternehmen aufgrund der zunehmenden Aktivitäten mehr Fachkräfte benötigen als auch eine Folge davon, dass es aufgrund der Reisebeschränkungen schwieriger ist, entsprechende Mitarbeiter zu finden“, erklärt Kern.

Der digitale Fortschritt der Unternehmen hat sich im letzten Jahr erwartungsgemäß deutlich verbessert.

Optimistisch in Bezug auf die Stabilisierung der Wirtschaft

Etwa 40 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation im Jahr 2022, 34 Prozent sogar bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2021. 22 Prozent gehen davon aus, dass sich die Wirtschaft erst nach 2022 erholt – und ein Prozent rechnet nicht damit, dass das Ausgangsniveau nie wieder erreicht wird.

Dies entspricht den Ergebnissen der Unternehmen mit Sitz in Europa im AHK World Business Outlook. Die Umfrage ergab hier jedoch große regionale Unterschiede: Fast 70 Prozent der in China befragten Unternehmen erwarten im Laufe des Jahres eine wirtschaftliche Erholung. In Gesamtasien sind es 49 Prozent, in Nordamerika 64 Prozent.