Deutschland will bis 2032 mit Investitionskosten von fast 20 Milliarden Euro knapp zehntausend Kilometer Leitung für Wasserstoff nutzbar machen. Die Regierung hat einen entsprechenden Leitungsplan vorgelegt. Ein Beschleunigungsgesetz soll die Bauarbeiten voranbringen.
Bis 2032 soll ein 9700 Kilometer langes Kernnetz aus Wasserstoffpipelines zur Verbindung von Häfen, Industrie, Speichern und Kraftwerken entstehen. Am Dienstag, 14.11., haben das Wirtschaftsministerium und die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) während einer Pressekonferenz eine Karte mit dem geplanten Leitungsnetz vorgelegt. Die Kosten werden laut FNB 19,8 Milliarden Euro betragen. Zu gut 60 Prozent können bestehende Erdgas-Rohre genutzt werden, zum anderen Teil werden Neubauten benötigt. Laut Wirtschaftsminister Robert Habeck baue man auch für Europa ein Netz auf.

Das geplante Wasserstoff-Kernnetz der Bundesregierung aus bestehenden und neu gebauten Leitungen. Bild: BMWK & FNB
2025 soll erster Wasserstoff fließen. Habeck kündigte an, man werde ähnlich wie bei den Flüssiggasterminals ein Beschleunigungsgesetz für das Netz auf den Weg bringen. Zudem soll bereits am Mittwoch im Bundeskabinett die Finanzierung gesetzlich geregelt werden: Wie bei Erdgas und Strom sollen die Leitungen durch Entgelte der Nutzer bezahlt werden. Da es aber zunächst relativ wenige Abnehmer geben wird, will der Staat über die nächsten 20 Jahre in Vorleistung gehen, um die Nutzung bezahlbar zu halten und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu fördern.
Quelle: Reuters