Wie verändert das Coronavirus die Arbeit unseres Teams? – Teil 2: Messe

Die AHK Norwegen lebt von ihrem bilateralen Netzwerk und physischen Treffen mit Mitgliedern, Partnern und Kunden in Deutschland und Norwegen. Aber was macht eigentlich unser Team, wenn es nicht tagtäglich Veranstaltungen, Messeteilnahmen oder Studienreisen organisiert?

Irgendwann ist immer das erste Mal im Leben und mein allererster Tag im Homeoffice fiel ausgerechnet auf Freitag, den 13. Es war der Tag, an dem ein Großteil der Norweger aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus ins Homeoffice umzog.

Der Start war nicht ganz einfach: Der IT-Support war schwierig zu erreichen und es gab einige technische „Neuheiten“, in die ich mich einarbeiten musste. Jedoch ist mittlerweile Arbeitsruhe eingekehrt und die meisten Programme und Einstellungen funktionierten nach ein paar Tagen einwandfrei.

Seitdem gibt es einige Neuerungen in meinem Arbeitsalltag und etwas ist mir besonders aufgefallen: Ich greife viel öfter zum Telefon, anstatt eine E-Mail zu schreiben. Es ist schön eine menschliche Stimme zu hören und für uns ist es wichtig herauszufinden, wie es unseren Kunden geht und vor welchen Herausforderungen sie stehen.

Leider sind all unsere Messen in Düsseldorf, Köln, Hannover und Berlin für das erste Halbjahr abgesagt oder verschoben worden. Keiner weiß, wann der Betrieb wieder in Gang kommt – das ist ein Problem, vor dem nun alle stehen. Wir können gut verstehen, dass unsere Aussteller unsicher sind und sich nicht verpflichten möchten. Messen – insbesondere die Organisation unserer norwegischen Pavillons auf deutschen Messen – haben eine lange Planungsphase. Das gewünschte Ausstellungsareal melden wir ein bis zwei Jahre vor der Messe an. Wir hoffen und drücken die Daumen, dass die Messen im Herbst wie geplant stattfinden können.

Heute – ein paar Wochen später und einige Erfahrungen reicher – bin ich immer noch der Meinung, dass ich im Büro konzentrierter und strukturierter arbeiten kann. Jedoch finde ich, dass es fantastisch ist zu sehen, wie anpassungsfähig wir sind und dass selbst sogenannte „ältere Mitarbeiter“ wie ich neue Tricks lernen können. Trotzdem vermissen mein Rücken und meine Schultern den höhenverstellbaren Schreibtisch und unsere ergonomischen Bürostühle in der Handelskammer.

Doch das Wichtigste ist: Unsere Kollegen sind schon immer ein eingeschweißtes Team gewesen. Aber schwierige Zeiten führen zu einer ganz eigenen Solidarität und wir lernen uns noch besser kennen. Wer hätte gedacht, dass wir uns an der virtuellen Kaffeemaschine oder auf ein Feierabendbier über Microsoft Teams treffen?

Ich bin sicher, dass wir nach Corona unseren alten „normalen“ Arbeitsalltag noch mehr wertschätzen werden und ich freue mich schon auf diese Zeit.

Ich wünsche allen Lesern einen guten Tag im Homeoffice – und stay safe!