Deutsche Bundesregierung und EU-Kommission machen H2Global zum europäischen Wasserstoff-Projekt

Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und EU-Energiekommissarin Kadri Simson. Bild: European Union, 2023

EU-Energiekommissarin Kadri Simson und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck haben gestern in einem bilateralen Treffen die Verzahnung der neuen Europäischen Wasserstoffbank (European Hydrogen Bank – EHB) mit dem von Deutschland für den Markthochlauf entwickelten Instrument H2Global beschlossen. Die vereinbarte Zusammenarbeit ist ein großer Schritt zur Sicherung der Wasserstoffbedarfe in Deutschland und Europa und für den globalen Markthochlauf für grünen Wasserstoff.

Offen für alle EU-Regierungen

Im Rahmen des so genannten „Team Europe“-Ansatzes der internationalen Säule der EHB wird H2Global allen EU-Regierungen offenstehen, die an der Durchführung von Wasserstoffausschreibungen interessiert sind. Zudem wird H2Global zusammen mit der Europäischen Wasserstoffbank auch an gemeinsamen europäischen Ausschreibungen arbeiten, um damit einen sichtbaren Beitrag zu internationalen Wasserstoffimporten zu leisten.

Bundesminister Habeck sagt:„Deutschland wird in den kommenden Jahren mehr als 5 Milliarden Euro in die internationale Wasserstoffbeschaffung investieren. Die ersten Ausschreibungen für Wasserstoff-Importe haben bereits begonnen. Dieses beispielhafte Modell ist offen für die Beteiligung internationaler Partner. Ich begrüße daher nachdrücklich die Idee, unsere Kräfte zu bündeln und H2Global zu einem integralen Bestandteil der Europäischen Wasserstoffbank zu machen. Das Doppelauktionsmodell H2Global kann so zu einem wichtigen Baustein auch für andere Länder werden.“

Michael Kern, Geschäftsführer der AHK Norwegen, sieht in dem Projekt große Chancen für die deutsch-norwegische Zusammenarbeit. „Denn H2Global eröffnet auch norwegischen Akteuren die Möglichkeit, zu internationalen Wasserstoffimporten beizutragen“, sagt er.

H2Global eröffnet auch norwegischen Akteuren die Möglichkeit, zu internationalen Wasserstoffimporten beizutragen.

Michael Kern, Geschäftsführer der AHK Norwegen

Das Deutsch Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist mit der EU-KOM und den anderen EU-Mitgliedstaaten in engem Austausch zur künftigen Gestaltung der europäischen Energiepolitik, u. a. zum europäischen Wasserstoffhochlauf. Importe aus dem Ausland, von innerhalb und außerhalb der EU, spielen dabei eine zentrale Rolle. Deutschland ist bereit, die European Hydrogen Bank beim Import grünen Wasserstoffs nach Europa zu unterstützen und bereits in Gesprächen mit anderen Staaten, welche diese europäische Initiative ebenfalls unterstützen wollen.

H2Global ist ein innovatives Instrument zur Förderung eines rechtzeitigen und effektiven Technologie- und Markthochlaufs von grünem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz stellt bereits 900 Millionen Euro für das erste Förderfenster dieses ausschreibungsbasierten Instruments zur Verfügung und bereitet derzeit weitere Ausschreibungen vor (mit einem Volumen von bis zu 3,5 Mrd Euro), wie auch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (Volumen von ca. 1,4 Mrd. Euro). Die Umsetzung und Weiterentwicklung von H2Global erfolgt durch die gemeinnützige Stiftung H2Global, deren Tochtergesellschaft HINT.CO GmbH (Hintco) die bereitgestellten Mittel zum Ausgleich der Differenz zwischen Angebots- und Nachfragepreisen einsetzt. Mit H2Global soll die grüne Transformation unserer Gesellschaft und Wirtschaft marktwirtschaftlich gefördert und beschleunigt werden. Gemeinsam mit dem BMWK hat H2Global die Entwicklung der Europäischen Wasserstoffbank maßgeblich unterstützt.

Die Europäische Wasserstoffbank ist eine Initiative der Europäischen Kommission, die sowohl die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff in der EU („domestic leg“ umgesetzt von DG CLIMA) als auch Importe von Wasserstoff („international leg“ umgesetzt von DG ENER) erleichtern soll. Ihr Ziel ist es, die Investitionslücke zu schließen und das künftige Angebot an erneuerbarem Wasserstoff mit den europäischen Wasserstoffabnehmern zusammenzubringen, um bis 2030 20 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff zu produzieren und damit einen Beitrag zu den RepowerEU-Zielen und dem Übergang zur Klimaneutralität zu leisten.

Dieser Blogartikel basiert auf folgender Pressemitteilung des BMWK: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2023/06/20230601-bundesregierung-und-eu-kommission-machen-h2global-zum-europaeischen-wasserstoff-projekt.html