„Für Projekte in Norwegen kriegen wir unsere Monteure am besten motiviert“

Bei der Arbeit der JC Eckardt GmbH sind Genauigkeit und Maß an Orten gefragt, an denen es sonst eher gröber zu geht. Die Firma beschäftigt sich mit der Montage von Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik (EMSR) für Unternehmen im Industrie- und Energiesektor. Wo Prozesse geregelt, Durchläufe gemessen oder Sicherheitssysteme installiert werden müssen, kommt das Unternehmen aus dem deutschen Merseburg zum Einsatz. 

Christoffer Bussemer, der Vertriebsleiter des Unternehmens, sagt: „Wir bieten ein komplexes Leistungsspektrum an Beschaffung, Montage, Inbetriebnahme, Instandhaltung und Service in den Bereichen Energie, Chemie, Öl und Gas, Wasserstoff, Pharmazie und Mining. Dadurch sind wir in der Lage, ein sehr breites Segment an Aufgaben allumfassend zur Kundenzufriedenheit zu lösen.“ Dabei kann das Unternehmen auf geschultes Fachpersonal und jahrzehntelang aufgebaute Expertise zurückgreifen.

Zum Kundenkreis von JC Eckardt gehören vor allem Unternehmen mit großen Chemie- oder Energieanlagen, also Industrieanlagen im weitesten Sinne. JC Eckardt kümmert sich um die Montage der elektrischen Systeme und um die Leittechnik bei den Projekten. Die Baufirmen sind meist deutsche Unternehmen, die im Ausland Anlagenbauten ausführen. Deshalb reisen Fachleute von JC Eckardt oft zu Projekten außerhalb Deutschlands – zum Beispiel nach Norwegen.

 Der Norden steht hoch im Kurs

Zuletzt war das Unternehmen hauptsächlich in Zentraleuropa tätig, doch Norwegen ist nach wie vor ein lohnender Markt: „Trotz des hohen Preisniveaus und des erhöhten Verwaltungsaufwandes haben wir bei Projekten in Norwegen stets eine zufriedenstellende Marge erzielen können“, sagt Bussemer. Zudem seien die Monteure für Aufträge in dem Land besonders motiviert. „Offenbar liegt in der Belegschaft eine breite Affinität zu Norwegen vor.“ Aus diesen Gründen suche das Unternehmen auch gezielt nach Projekten in Norwegen. Dabei setzt Bussemer auf Beziehungen:

„Es ist wie beim Phänomen Kitchen-talk: Die wichtigen Infos bekommt man durch den Kontakt mit involvierten Menschen. Dazu muss man aber dort sein, wo diese Menschen sind.“

Christoffer Bussemer, Vertriebsleiter, JC Eckardt GmbH

Regelmäßige Besuche erhöhen die Chance zum Erreichen der Ziele, ist Bussemer überzeugt. Die Handelskammer sei bei der Beschaffung von Informationen und dem Herstellen von Kontakten eine große Hilfe. Für den Erfolg von Projekten im Ausland sei ein geordneter Verwaltungsapparat, in das Geschäft eingebundene Fiskalvertreter und vor allem eine gründliche Vorbereitung wichtig.

Die JC Eckardt ist seit längerer Zeit im norwegischen Markt präsent. „Durch verschiedene Projekte unserer Stammkunden in den vergangenen 20 Jahren kamen wir in Kontakt mit der AHK Norwegen. Dadurch waren wir stets über Möglichkeiten und Neuigkeiten im Markt informiert und haben diese genutzt“, sagt Bussemer. So hat JC Eckardt in Norwegen bei zahlreichen Projekten mitgewirkt, darunter dem Ausbau der Erdgasaufbereitungsanlage Kollsnes in Westnorwegen, durch die rund 40 Prozent des norwegischen Gasexports laufen. 

Fokus auf Wasserstoff

Inzwischen hat für die Arbeit von JC Eckardt ein weiterer Energieträger an Wichtigkeit gewonnen: Wasserstoff. Denn auch die Anlagen zur Produktion und Handhabe von Wasserstoff benötigen Technik, welche JC Eckardt bereitstellen kann. „Unser Ziel ist es, in Norwegen in den nächsten Jahren besonders in diesem Bereich Projekte zu akquirieren.“

Wasserstoff ist ein großer Hoffnungsträger für die Energiewende. Die Energiewende ist es auch, die Bussemer für die Zukunft seiner Branche als zentrales Thema sieht. Zusammen mit dem sich anbahnenden Fachkräftemangel. „In den kommenden Jahren müssen wir Möglichkeiten entwickeln, um den Fachkräftemangel effektiv und nachhaltig in den Griff zu bekommen.“ Auch deshalb bewegen sich die Trends in der Branche in Richtung Digitalisierung und Outsourcing von Instandhaltungsabteilungen.

 Mehr Energie-Austausch  

Bussemer betont, dass die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Norwegen und Deutschland für Unternehmen wichtig ist. „So besteht ein ständiger Austausch über Pläne, Projekte, Möglichkeiten, Chancen und Risiken.“ Gerade im Bereich Energieversorgung könnten die beiden Länder seiner Meinung nach jedoch noch stärker zusammenarbeiten. Die Zeichen, dass sich dieser Wunsch erfüllt, stehen gut: Denn auch die norwegische Regierung arbeitet auf eine noch engere Kooperation im Energiesektor hin. Dies hat Premierminister Jonas Gahr Støre kürzlich in einem Interview mit der AHK Norwegen betont.