INNOVATIVE INITIATIVE ZUR TREIBHAUSGASREDUKTION: CO2 MANAGEMENT PLANT UMSCHLAGPLATZ FÜR KOHLENDIOXID IN BREMEN

Das AHK-Mitgliedsunternehmen Unternehmen CO2 Management AS plant für eine anschließende Weiterverwertung oder geologische Speicherung von CO2 den Aufbau eines Kohlendioxid-Umschlagplatzes in Bremen. Das Projekt ermöglicht schwer zu dekarbonisierenden Industrien (Zement-, Beton-, Chemie-, und Stahlindustrie sowie Abfallwirtschaft) die Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen und trägt somit zur Erreichung der Klimaschutzziele bei.

Erneuerbare Energien und die grüne Transformation der Industrie sind in aller Munde. Carbon Capture Utilization and Storage (CCUS) wäre dabei eine innovative Lösung, an der aktuell in einer Vielzahl von Projekten geforscht und entwickelt wird. Die Abscheidung von CO2, bevor es in die Atmosphäre gelangt, und die anschließende industrielle Weiterverwertung oder unterirdische Speicherung wäre speziell für schwer zu dekarbonisierende Bereiche der deutschen Wirtschaft wichtig, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Eine dauerhafte Onshore-Speicherung wird aktuell in Deutschland jedoch nicht in Betracht gezogen.

Als nächsten Schritt für eine großflächige Umsetzung dieser Technologie plant das Unternehmen CO2 Management AS daher, einen Kohlendioxidumschlagsplatz in Bremen zu etablieren. Im März 2022 wurde eine Absichtserklärung mit bremenports GmbH & Co. KG unterschrieben. Damit würde es sich um die erste Anlage dieser Art in Deutschland handeln.

Es braucht neue rechtliche Rahmenbedingungen

Im Hintergrund wird bereits an dem Projekt gearbeitet, um schnellstmöglich Entscheidungen treffen zu können. Für eine positive Investitionsentscheidung bedarf es allerdings einer Überarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Hier sind vor allem die Rechtsrahmen für relevante Transportarten von verflüssigtem Kohlendioxid zu nennen. Grenzüberschreitend betrifft dies das OSPAR-Abkommen und das London Protokoll. Zu deren Mitgliedstaaten gehört auch Deutschland. Laut Art. 6 des London Protokolls ist der Exports von Abfällen zum Zwecke des Entsorgens/Verbrennens auf/im Meer verboten. Im Jahre 2009 wurde jedoch eine Ergänzung eingeführt, die den Export von Kohlendioxid zwecks CCS in Übereinstimmung mit Annex I möglich macht. Für den Export von Kohledioxid zwecks CCS sieht das Protokoll bi- oder multinationale Abkommen zwischen den betroffenen Ländern vor. An dieser Stelle gibt es laut Dr. Torsten Porwol, Managing Director bei CO2 Management AS dringenden Handlungsbedarf:

„Deutschland hat solche Abkommen nicht unterschrieben. Die wirksamen Ratifikationen beschränken sich zurzeit auf Norwegen, Großbritannien, die Niederlande, Finnland und Estland. Es besteht noch ein schwedisches Abkommen, das jedoch zurzeit nicht wirksam ist. Es ist sehr wichtig für unser Projekt und die im IPCC angemahnte Nutzung von CCS zur Erreichung des Klimaziele von Paris, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Deutschland ist leider sehr langsam, obwohl es der größte Produzent von Kohlendioxid ist.“

In Norwegen herrscht dagegen ein gesellschaftlicher Konsens zum CCUS, wodurch politische Entscheidungen deutlich schneller getroffen werden. Das Unternehmen sieht deshalb großes Potential für die sichere Lagerung in Norwegen. Denn die große Geschwindigkeit mit der Norwegen die Speichermöglichkeiten vorantreibt, lassen einen positiven Blick in die Zukunft zu.

„Wir möchten den Unternehmen in Deutschland helfen das Klimaziel von Paris zu erreichen und wir können mit unserem Wissen dazu beitragen, gute Lösungen zu erarbeiten. Zu diesem Zweck bieten wir Beratung an, um die technische und wirtschaftliche Möglichkeit zu untersuchen.“

Dr. Torsten Porwol, Managing Director, CO2 Management AS

Um die Klimaziele zu erreichen kann CCUS jedoch nur ein Baustein von vielen sein. Denn um Kohlendioxid in der chemischen Umsetzung weiter zu verwenden und dennoch Emissionen zu sparen, braucht es grüne Energie – die Mehrzahl der nötigen Prozesse ist energieaufwendig (endotherm). Dennoch ist die industrielle Nutzung von Kohlendioxid recht variabel, sie reicht vom Feuerlöscher über Kunststoffe bis hin zu synthetischen Treibstoffen für Flugzeuge. CO2 Management investiert hier nach eigenen Aussagen aktiv in zukunftsträchtige Technologien.

„Wir möchten den Unternehmen in Deutschland helfen das Klimaziel von Paris zu erreichen und wir können mit unserem Wissen dazu beitragen, gute Lösungen zu erarbeiten. Zu diesem Zweck bieten wir Beratung an, um die technische und wirtschaftliche Möglichkeit zu untersuchen. Die Menge an zu transportierendem Kohlendioxid sind so groß, dass Technologien angepasst werden müssen, um die Prozesse kosteneffektiv zu gestalten. Hieran arbeiten wir mit Hochdruck, da nur eine kosteneffektive Lösung breite Akzeptanz finden wird.“, so Dr. Porwol.