Bei der Mitgliederversammlung der AHK Norwegen am 23. Mai 2019, wurden mit Ulrike Haugen (Chief Communications Officer, DNV GL ), Svein Oftedal (Geschäftsführer, Würth Norge AS) und Rønnaug Sægrov Mysterud (Vice President, Head of EU Affairs, Hydro) drei neue Vorstandsmitglieder gewählt. Ulrike Haugen übernimmt dabei den Posten der Vizepräsidentin der AHK Norwegen. Hans-Joachim Polk, Kjetil M. Ebbesberg und Kathrin Rohloff sind aus dem Vorstand ausgeschieden.
Wir sprachen mit Ulrike Haugen, Svein Oftedal und Rønnaug Sægrov Mysterud über ihre neuen Aufgaben:
Ulrike Haugen
Svein Oftedal
Welche Verbindung haben Sie zu Deutschland?
Ich habe mich schon während meiner Zeit am Gymnasium – und das ist schon eine Weile her – für Deutschland interessiert, und habe mich früh dazu entschlossen, dort zu studieren. Als ich 1991 mit meinem Studium in Deutschland fertig war, habe ich direkt als Marktberater bei Würth in Norwegen angefangen. Dort bin ich jetzt schon seit fast 30 Jahren tätig und kenne die deutsche Mentalität und Wirtschaft mittlerweile ganz gut.
Sie engagieren sich zukünftig im Vorstand der AHK Norwegen. Welche Erwartungen haben Sie?
Meine Erwartungen an diese neue Aufgabe sind, dass ich mich bei strategischen Themen und Fragen der Geschäftsführung einbringen kann. Es gibt sicherlich andere Mitglieder, die sich mit den Finanzen und anderen Fachbereichen besser auskennen als ich, aber wenn es um das Zusammenspiel und gemeinsame Ziele im Unternehmen geht, werde ich einen guten Beitrag leisten können. Ich möchte mir auch gerne neues Wissen aneignen und von anderen erfahrenen und kompetenten Personen aus dem AHK-Netzwerk lernen. Ich freue mich auch darauf, meinen Horizont durch neue Kontakte zu erweitern.
Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten bilateralen Themen?
Bevor ich zu den wichtigsten Themen der deutsch-norwegischen Zusammenarbeit mein Input geben kann, habe ich sicherlich noch viel zu lernen. Aber ich würde eine Herausforderung für norwegische Unternehmen mit einer Metapher beschreiben: Man muss den großen Elefanten erst in viele kleine Stücke teilen, bevor man ihn „verspeisen“ kann. Im Laufe der Jahre habe ich beispielsweise Unternehmen mit Exportplänen nach Deutschland beraten. Mein erster Rat war dabei stets: Denkt zunächst an die Bundesländer, bevor ihr euch an Gesamtdeutschland wagt. Allein Schleswig-Holstein hat fast drei Millionen Einwohner – warum nicht dort beginnen? Aus deutscher Perspektive geht es vermutlich eher um das Verständnis der norwegischen Mentalität. Im Bezug auf den Handel zwischen beiden Ländern ist die Vereinfachung bürokratischer Prozesse stets ein wichtiges Thema.
Rønnaug Sægrov Mysterud
Welche Erwartungen haben Sie an Ihre neue Rolle als Vorstandsmitglied der AHK Norwegen?
Ich freue mich darauf, die Arbeit der Handelskammer besser kennenzulernen, und ich hoffe, dass ich zu der sehr wichtigen Aufgabe, die norwegische Wirtschaft in Deutschland und die deutsche Wirtschaft in Norwegen zu fördern, beitragen kann. Deutschland und Norwegen haben als Handels- und Industrienationen viele Gemeinsamkeiten, aber natürlich auch einige Unterschiede. Das Spannende ist, diese zu identifizieren und daraus Arenen und Initiativen zu entwickeln, die zu neuen Ideen und florierenden Geschäftsaktivitäten führen. Hydro hat heute Niederlassungen in über 40 Ländern, wobei Deutschland und Norwegen diejenigen Länder mit der längsten Geschichte und größten Geschäftsaktivität sind – das macht das Engagement im Vorstand für mich besonders interessant.
Gibt es Themen, die Ihnen bei der bilateralen Zusammenarbeit besonders am Herzen liegen?
Die von der Handelskammer definierten vier Fokusbereiche Digitalisierung und Automatisierung, Energie, Nachhaltigkeit sowie Bau sind toppaktuell, und ich freue mich darauf, hier die Entwicklungen zu verfolgen. Ich glaube, dass Nachhaltigkeitsthemen auch für die Allgemeinheit immer wichtiger werden. Vielleicht bietet sich die Gelegenheit, mit neuen Geschäftsideen zu arbeiten, die aus diesem Fokus entstehen. Gleichzeitig gilt es zu zeigen, welche Bedeutung verantwortungsvolle Wirtschaftsakteure für die Gesellschaft haben.