Puzzeln gegen lange Winternächte – deutscher Hersteller puzzleYOU wagt Sprung nach Norwegen

Mit seinen frei gestaltbaren Puzzles auf Kundenwunsch hat die Firma aus Bayern bereits 20 Länder erobert. Seit September ist Norwegen eines davon. Der Geschäftsführer Franz Trescher spricht über die Herausforderungen beim Markteintritt, weitere Zielländer und Nachhaltigkeit.

Puzzeln ist wieder in! Darauf deutet jedenfalls der Erfolg des Puzzlespiel-Herstellers puzzleYOU hin. Das deutsche Unternehmen ist in 20 Länder expandiert und will jetzt auch den Norweger*innen mit individualisierten Puzzles die bevorstehenden langen Winternächte verkürzen.

Personalisierte Puzzles als Präsente

Das Geschäftsmodell von puzzleYOU ist einfach, aber effektiv: Über den Online-Shop können Kund*innen beliebige Fotos oder Sujets einsenden, aus denen dann ein Puzzle entsteht – Größe und Schwierigkeitsgrad sind wählbar. Dabei verspricht das Unternehmen nicht nur eine nachhaltige Produktion, sondern auch eine schnelle Lieferung innerhalb weniger Tagen. „Unsere Kernbranche ist die Geschenkartikelindustrie. Aus Erfahrung wissen wir, dass viele unserer Produkte Geschenke, Mitbringsel oder kleine Aufmerksamkeiten sind, um andere Personen glücklich zu machen“, sagt Geschäftsführer Franz Trescher. Natürlich sei das Puzzeln aber auch sehr beliebt unter Kindern, weshalb sich die Firma auch der Spielzeugbranche zugehörig fühlt.   

Der Schritt nach Norwegen sei laut Trescher nur eine Frage der Zeit gewesen: „Norwegen hat eine sehr hohe Kaufkraft, eine internetaffine Gesellschaft und eine lukrative Lage mitsamt atemberaubender Landschaft“, so Trescher. Die Markteintritte in die Nachbarländer Schweden, Finnland und Dänemark seinen bereits erfolgreich geschehen.

Einige Hürden zu Beginn

puzzleYOU-Geschäftsführer Franz Trescher. Bild: puzzleYOU

Als Nicht-EU-Land habe Norwegen allerdings einige zusätzliche Hürden bereitgehalten. So sei der Registrierungsprozess der Firma im Land eher umfangreich gewesen und habe sich in die Länge gezogen. „Auch die Abklärung steuerrechtlicher und allgemein rechtlicher Fragestellungen war komplizierter als in den anderen Ländern, die wir bereits bedienen“, sagt Geschäftsführer Trescher. Diese seien aber, unter anderem auch dank der Hilfe der AHK Norwegen, zu meistern gewesen. „Es lohnt sich, frühzeitig im Prozess die Registrierung zu beantragen, sowie sich mit den Marktgegebenheiten auseinandersetzen“. Zudem empfiehlt Trescher, an die Förderungen zu denken, die für die Erschließung eines neuen, ausländischen Marktes angeboten werden, da die Kosten hier sehr schnell sehr hoch werden können. „Jetzt freuen wir uns, endlich in Norwegen präsent sein zu dürfen!“, sagt er. Bis dato beschränkt sich die Präsenz von puzzleYOU allerdings auf den norwegischen Onlineshop mit landesspezifischen Angeboten und einem muttersprachlich geführten Kundenservice. Die Produktion, Büros und IT-Infrastruktur befinden sich auf dem Kontinent. Weitere Investitionen in den Standort Norwegen schließt Trescher nicht aus, fügt aber hinzu: „Wir sind erst seit gut einem Monat in Norwegen aktiv. Wir möchten uns erst die Zeit nehmen und genau schauen, wie sich der Markt entwickelt, und wie erfolgreich dieser für uns wird.“

Platzhirsch werden, aber nachhaltig

Die Ziele von puzzleYOU, das seinen Hauptsitz im bayerischen Altenstadt an der Waldnaab hat, sind ambitioniert. „In bereits erschlossenen Märkten wollen wir uns als größter, internationaler Puzzle-Online-Shop etablieren“, sagt Trescher. Das sei wichtiger als der Eintritt in möglichst viele neue Länder. Wobei, nach gezielter Abwägung, durchaus neue Regionen hinzukommen können. „Ganz konkret schauen wir uns aktuell auch ‚exotischere‘ Märkte, zum Beispiel Indien oder Australien, und deren Potenzial an.“

Bei allen Expansionsplänen will puzzleYOU so nachhaltig wie möglich unterwegs sein. „Wir verwenden für unsere Puzzles einen Karton aus 100% recyceltem Material, eine nachhaltige Verpackung, die bis zu 80% aus recyceltem Altpapier stammt und setzen auf erneuerbare Energien. Unsere Produktion decken wir schon heute komplett mit klimaneutralem Strom ab“, betont Trescher. Zudem agiere die Firma nach dem Geschäftsmodell Print-On-Demand und produziere erst dann, wenn ein Kunde auch bestellt hat. puzzleYOU ist zudem der erste Puzzle-Hersteller, der auf eine zusätzliche Folierung der Schachtel für den Transport verzichtet. So spart das Unternehmen nach eigenen Angaben über vier Tonnen Plastikmüll jährlich ein.

Den norwegischen Shop von puzzleYOU finden Sie hier.