Premierminister Jonas Gahr Støre (m.), Handels- und Industrieminister Jan Christian Vestre (l.) und Landwirtschafts- und Ernährungsminister Geir Pollestad bei der Vorstellung der neuen „Veikart 2.0: Grønt industriløft“. Foto: David Tvetene / Ministerium für Handel, Industrie und Fischerei.
Ende September hat die norwegische Regierung die „Veikart 2.0: Grønt industriløft“ vorgestellt. Sie ist ein Update des 2022 erstmals präsentierten nationalen Fahrplans für die Grüne Wende der Industrie. Unter anderem enthält der Plan zwei neue Schwerpunkte.
Gemeinsam mit Premier Jonas Gahr Støre haben der norwegische Wirtschaftsminister Jan Christian Vestre und der Minister für Landwirtschaft und Ernährung, Geir Pollestad, Ende September die „Veikart 2.0: Grønt industriløft“ vorgestellt.
Wir sprechen hier vom umfassendsten wirtschaftlichen Wandel in der modernen Geschichte Norwegens.
Jonas Gahr Støre, Premierminister Norwegens
Das Dokument kartiere den „umfassendsten wirtschaftlichen Wandel in der modernen Geschichte Norwegens“, wie Gahr Støre bei der Präsentation betonte. Es gibt die Richtung für eine grüne Industrieoffensive vor, mit dem Ziel, im ganzen Land Arbeitsplätze zu schaffen, grüne Investitionen zu erhöhen, die Exporte vom Festland zu steigern und den Treibhausgasausstoß auf dem Weg zu einer emissionsarmen Gesellschaft zu senken. 2022 hatte die Regierung die erste Version der Veikart: Grønt industriløft präsentiert. Sie enthielt 100 Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele.
96 dieser 100 Maßnahmen seien unterdessen bereits ausgeführt oder in der Umsetzung, wie die drei Minister erklärten. In der Version 2.0 kündigten sie jetzt knapp 50 weitere Maßnahmen und zusätzliche 15 Mrd. NOK Fördergelder u.a. für EksFin, Innovasjon Norge, Nysnø und SIVA an.
Zwei neue Schwerpunktbereiche
In diesem Zuge wurden die bestehenden Schwerpunktbereiche des Fahrplans um zwei auf insgesamt neun erweitert. Neu hinzugekommen sind:
- Solarenergie: Norwegen soll eine rentable und wachstumsstarke Solarindustrie entwickeln, die zur Verwirklichung der grünen Wende beitragen und eine Schlüsselrolle bei der weiteren Entwicklung der Solarindustrie in Europa spielen kann.
- Fertigungsindustrie: Norwegen soll über eine rentable, innovative, hocheffiziente und nachhaltige Fertigungsindustrie verfügen, die Produkte von höchster Qualität und mit einem geringen Klima- und Umwelteinfluss in die ganze Welt liefert.
Wirtschaftsminister Vestre begründete diesen Schritt unter anderem damit, dass die Fertigungsindustrie und die Solarindustrie zwei Sektoren seien, in denen norwegische Unternehmen eine große Chance hätten, auf internationalen Märkten erfolgreich zu sein.
Die bisherigen Schwerpunkte Wasserstoff, Offshore Wind, Batterie, CCS, Prozessindustrie, Maritim sowie Forstwirtschaft/Bioressourcen bleiben im Fahrplan bestehen.
Zuletzt hatte die norwegische Regierung im Juni 2023 zusätzliche Maßnahmen zur klimafreundlichen Umstellung der Industrie präsentiert. Diese geschahen unabhängig von der „Veikart“ und erfolgten unter anderem als Reaktion auf den amerikanischen Inflation Reduction Act (IRA).
Die vollständige Veikart 2.0: Grønt industriløft gibt es hier zum Download (nur auf Norwegisch).