2021 feiert die AHK Norwegen ihr 35. Jubiläum. Seit der Gründung am 4. Juni 1986 haben sich zahlreiche Unternehmen auf dem deutschen und norwegischen Markt etabliert, es sind langjährige Geschäftspartnerschaften entstanden und bilaterale Großprojekte wurden erfolgreich umgesetzt. Auch in Zukunft will die Handelskammer als Bindeglied zwischen deutschen und norwegischen Wirtschaftsakteuren fungieren und als treibende Kraft den erfolgreichen Weg der bilateralen Zusammenarbeit weiter zu begleiten.
Historisch starke Handelspartner
Im Rahmen der Deutschlandstrategie der norwegischen Regierung werden die bilateralen Beziehungen seit Jahrzehnten zielgerichtet gestärkt. Nach Angaben des norwegischen Statistikamt (SSB), die bis ins Jahr 1988 zurückreichen, ist der Import von deutschen Waren seit 1988 von 2 Mrd. Euro auf 8,6 Mrd. Euro gestiegen. Auch der Export hat sich in diesem Zeitraum enorm entwickelt: 1988 wurden Waren im Wert von 1,8 Mrd. Euro ausgefahren; 2020 waren es 9,3 Mrd. Euro. Der Festlandexport hat sich von 1,3 Mrd. Euro zu 3,3 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Über diesen Zeitraum gehörte Deutschland stets zu den wichtigsten Handelspartnern Norwegens. Seit 2013 ist Deutschland auf dem Exportmarkt der zweitwichtigste Handelspartner nach Großbritannien und seit 2017 beim Import der zweitwichtigste Handelspartner nach Schweden.

„35 Jahre spannende industrielle Entwicklung und Umstrukturierung in einem großen Land und einem etwas kleineren Land mit umfassender Handelskooperation. Die AHK Norwegen schafft gute Treffpunkte und stärkt die bilaterale Zusammenarbeit. Alles Gute zum 35. Jubiläum!”
Rønnaug Sægrov Mysterud, VP, Head of EU Affairs, Norsk Hydro ASA
Heute ist die AHK Norwegen mit 800 Mitgliedern die mitgliederstärkste bilaterale Handelskammer in Norwegen. Unter den Premiumpartnern und Partnern finden sich namhafte Unternehmen wie Bayer, Bertel O. Steen, Color Line, Lufthansa, Møller Mobility, Norsk Hydro, Robert Bosch und Siemens Energy mit einer starken Präsenz in beiden Ländern.
„Einige dieser Unternehmen gehören seit der Gründung der Handelskammer zu unserem Netzwerk und prägen die bilaterale Wirtschaft. Es sind aber auch viele kleine und mittelständige Unternehmen dazugekommen, die unser Bestreben, die Wirtschaftszusammenarbeit zwischen Deutschland und Norwegen zu stärken, mit ihrem Know-how und ihrer Erfahrung unterstützen und vom Zugang zu Geschäftskontakten profitieren“, sagt Michael Kern, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Norwegen.
Gute Zukunftsaussichten für die bilaterale Wirtschaft
Deutschland und Norwegen haben eine gut funktionierende Partnerschaft aufgebaut und wollen diese auch in Zukunft pflegen. Gemeinsame Werte sorgen für starke Bande zwischen den Ländern.
„Seit mehr als drei Jahrzehnten setzen wir uns für die bilateralen Handels- und Geschäftsbeziehungen ein. Daran möchten wir auch in den nächsten Jahren anknüpfen, indem wir Geschäftschancen identifizieren, neue Partnerschaften initiieren sowie Unternehmen beim Auf- und Ausbau ihrer Geschäftsaktivitäten im deutschen und norwegischen Markt unterstützen“, so Kern.

„Color Line ist eine wichtige Brücke für Menschen und Güter zwischen unseren Ländern, in denen wir auf gute und vertrauensvolle Beziehungen angewiesen sind. Besonders wichtig ist die Verbindung in Tourismus, Handel und Kultur, denn Deutschland ist Norwegens größter Auslandsmarkt. Die Mitgliedschaft bei der AHK Norwegen bietet wichtige Arenen und Treffpunkte für die Zusammenarbeit, in denen die Handelskammer mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk in allen Teilen der Gesellschaft für die Geschäftsentwicklung von Color Line wichtig ist. Wir wünschen alles Gute!”
Helge Otto Mathisen, Executive Vice President Communication & Public Affairs, Color Line AS
Auch nach der Corona-Krise stehen die Zeichen für bilaterale Geschäfte gut: Die norwegische Wirtschaft wird voraussichtlich um drei Prozent wachsen. Die AHK-Konjunkturumfrage bestätigt, dass Norwegen weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort wahrgenommen wird und die meisten Unternehmen eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung innerhalb des nächsten Jahres erwarten. Gleichzeitig ist Deutschland ein attraktiver Exportmarkt für norwegische Unternehmen. Dies ist unter anderem auf die langjährige Deutschlandstrategie der norwegischen Regierung und die Schlüsselrolle im Verhältnis zur EU zurückzuführen.
„Das Potential der bilateralen Zusammenarbeit ist noch lange nicht erschöpft. Ganz im Gegenteil: Durch die historisch starken Bande zwischen Deutschland und Norwegen vertrauen die Länder einander und erschließen als strategische Partner gemeinsam neue Geschäftsfelder“, erklärt Kern.

„Die Handelskammer ist ein guter Treffpunkt, an dem unsere deutschen Partner die norwegische Industrie sowie andere Interessengruppen treffen können. Sie leistet einen wichtigen Beitrag für die Kontaktanbahnung zwischen der deutschen und norwegischen Industrie bei Großprojekten, bei denen bedeutende Rückkaufvereinbarungen getroffen werden.”
Geir A, Remmem, Geschäftsführer, Bertel O. Steen Industri AS
Neben Infrastrukturprojekten steht in den nächsten Jahren eine intensive Zusammenarbeit in Bereichen wie Energieinfrastruktur und Speicher, Ocean Technology, Aus- und Weiterbildung oder Gesundheitswesen auf der Agenda.
„Auch die Digitalisierung gehört weiterhin zu den Zukunftsthemen. 2021 führen wir öffentlich geförderte Projekte in Form einer Geschäftsanbahnung im Bereich Industrie 4.0 sowie eine Leistungsschau Construction 4.0 durch”, so Kern.
Zudem begleitet die Handelskammer Großprojekte, die über viele Jahre hinweg Investitionen sichern und Arbeitsplätze schaffen – so wie das kürzlich eröffnete NordLink-Kabel oder die Anbahnung von Industriekooperationen im Rahmen des gemeinsamen Beschaffungsprojekts für U-Boote.

„Als einer der größten Handelspartner ist es für uns wichtig, einen guten Einblick und Verständnis für die Handelsentwicklungen zwischen den beiden Ländern zu haben. Wir haben uns sehr gefreut, dass unsere Führungskräfte seit vielen Jahren die Möglichkeit haben, ein Teil des Kuratoriums der AHK Norwegen zu sein und andere Bereiche der deutsch-norwegischen Wirtschaft kennenzulernen. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!”
Paul Hegna, Vice President Corporate Communications and CSR, Møller Mobility Group
Partner für Geschäftserfolg in Norwegen und Deutschland
In diesem Jahr hat die Handelskammer bereits zahlreiche E-Mail-Anfragen zum deutschen und norwegischen Markt erhalten und viele Beratungsgespräche geführt. In den letzten beiden Jahren hat sich die Handelskammer noch stärker aufgestellt, um die länderübergreifende Zusammenarbeit zu stärken und die Rahmenbedingungen für deutsche und norwegische Branchenakteure zu verbessern. Beispiele dafür sind Updates zur bilateralen Wirtschaft auf dem Handelskammerblog, neue Veranstaltungsformate, eine verstärkte Präsenz auf Fachmessen, die Etablierung bilateraler Arbeitsgruppen oder die Vertretung von Geschäftsinteressen durch eine jährliche Konjunkturumfrage.

„Wir gratulieren der AHK Norwegen zu ihrem 35-jährigen Bestehen! Für Siemens Energy ist die enge Zusammenarbeit mit einer wichtigen und kompetenten Organisation wie der Handelskammer, die die gleichen Ziele eines starken Handels und Wirtschaftskooperation mit innovativen Technologien in den Bereichen Marine, Offshore, Elektrifizierung und Energie teilt, sehr wichtig. Es ist von entscheidender Bedeutung, einen starken Partner wie die Handelskammer zu haben, die als Bindeglied zwischen beiden Ländern fungiert, zu Geschäftsmöglichkeiten beiträgt und eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht.”
Dr. Matthias Geiger, General Counsel Norway & Nordics, Siemens Energy AS
„Unsere Mitglieder und Kunden profitieren von der Kompetenz und dem Erfahrungsschatz unserer Mitarbeiter, unserem Standing als strategischer Partner und nicht zuletzt einem etablierten Partnernetzwerk“, erklärt Kern.
In Norwegen arbeitet die Handelskammer mit den deutschen Institutionen, allen voran der Deutschen Botschaft in Oslo, zusammen. In Deutschland steht die Handelskammer im Rahmen von Team Norway in Germany unter Leitung der norwegischen Botschaft in Berlin im engen Austausch mit öffentlichen und privaten Organisationen, die sich für die deutsch-norwegischen Beziehungen einsetzen.
„Wir sind stolz darauf, ein Teil des Apparats zur Förderung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zu sein – und freuen uns auf alles, was noch kommt.“